Aus der Geschichte der Pfarrei Oberbach
Oberbach ist ein an und für sich noch sehr junger Ort. Die Grüdung geht auf die Jahre 1534/1535 zurück.
Kirchlich gehörte der Ort mit den damaligen Nachbarorten Wildflecken und Rothenrain zur Pfarrei Bischofsheim.
Die Leute mussten also den vor allem im Winter sehr beschwerlichen Weg
nach Bischofsheim auf sich nehmen, um dort die Messe zu besuchen, ihre
Kinder taufen und ihre Toten begraben zu lassen.
Ab 1563 versuchten die Oberbacher, zusammen mit den Wildfleckenern und
den Rothenrainern mit Bittschriften an den Bischof von Würzburg immer
wieder, dass ihnen der Bau einer Kapelle genehmigt würde. Die
Bittschriften wurden lange Zeit nicht angehört.
Erst als man sich an den Amtmann von Bischofsheim richtete, dass er ein
gutes Wort für die drei Gemeinden einlege und ein Fall geschildert
wurde, dass ein Kind, dass man im Winter zur Taufe nach Bischofsheim
brachte, auf dem Heimweg durch den starken Frost erfroren sei, wurden
die Wünsche der Bevölkerung ernst genommen.
Am 24. Januar 1567 stimmte Fürstbischof dem Bau einer Kapelle unter dem
Vorbehalt zu, dass diese auch konsekriert werden müsse.
Seit dieser Zeit kam der Pfarrer von Bischofsheim von Zeit zu Zeit nach
Oberbach, um die Messe dort zu lesen und die Sakramente zu spenden.
Lange dauerte es jedoch nicht und hartnäckig wie die Oberbacher damals
waren und auch heute zuweilen noch sind, wollten sie einen eigenen
Pfarrer im Ort haben.
Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn gab diesen hartnäckigen
Bitten, aber auch dem eigenen Anliegen, der Neuordnung des kirchlichen
Lebens in seinem Herrschaftsgebiet, nach und stimmte der Gründung der
Pfarrei Oberbach im Jahre 1589 zu mit den Filialorten Rothenrain und
Wildflecken.
Weitere geschichtliche Daten
1602-1604: | Erweiterung der Kapelle |
1643-1653: | Pfarrei verwaist, wird von Schondra aus mitbetreut |
1690: | Der neu gegründete Ort Reußendorf wird Filialgemeinde |
1716-1717: | Kapellenbau in Wildflecken |
1722: | Oberriedenberg wird Filiale (Kapelle 1707 eingeweiht) |
1738: | Kapellenbau in Rothenrain |
1830: | Unterriedenberg wird Oberbach provisorisch zugestellt |
1885-1888: | Bau der Kirche zu Reußendorf; damit sind alle Filialorte der Pfarrei mit Gotteshaus ausgestattet |
1919-1921: | Erweiterung der Pfarrkirche Oberbach |
Erweiterung der Pfarrkirche
Die Orte Oberbach, Reußendorf, Rothenrain und Silberhof hatten 1344 Seelen. Zwei Drittel hieraus waren ständige Gottesdienstbesucher. Die kleine Kirche konnte max. jedoch 400 Personen fassen.
So wurde für die eigentlich kleine Gemeinde Oberbach eine große Kirche gebaut. Nachdem die Orte Reußendorf, Rothenrain und Silberhof durch den Bau des Truppenübungsplatzes abgesiedelt wurden und die Einwohner in alle Winde verstreut wurden, sank die Gottesdienstbesucherzahl. Zurück blieb eine riesige Kirche, die von vielen auch Rhön-Dom genannt wird und die auch heute noch, selbst bei den Hochfesten, jedem einen Platz bieten kann.
Gerwin Kellermann aus Oberbach hat mit großem Einsatz und viel Mühe die "Chronik der Pfarrei Oberbach" im Jahre 1990 zum Jubiläum "400 Jahre Pfarrei Oberbach" zusammengestellt, aus der auch auszugsweise die Daten dieser kurzen Zusammenfassung genommen sind.
Zu beziehen ist diese Chronik über das Pfarrbüro in Oberbach.
Pfarrer aus Oberbach
Aus Oberbach und der früher zugehörigen Filiale Rothenrain sind drei Pfarrer hervorgegangen.
Johann Rüdiger aus Oberbach wurde am 14.09.1610 zum Pfarrer von Nordheim v. d. Rhön bestellt.
Andreas Weiglein aus Rothenrain feierte am 07.03.1937 seine 1. heilige Messe.
Franz Hilfenhaus aus Oberbach wurde am 29. Juni 1997 im Dom zu Fulda zum Priester geweiht und wurde Kaplan in Baunatal, danach Pfarrer von Steinau-Ulmbach.
Franz Hilfenhaus