Chronik der Kaplanei/Kuratie St. Martin Riedenberg
Entstehung und Aufbau
In dem selben Jahr wurde durch Zeugschaft beurkundet, dass das Schloss Schildeck mit dem Gericht und allen Zugehörungen von Alters wegen fuldisch sei.
1494 enstand jenseits (rechtsseitig) des Trockenbaches auf der würzburger Seite die Siedlung Oberriedenberg.
Im ältesten Matrikel der Pfarrei Schondra aus dem Jahre 1665 findet sich Riedenberg unter den Filialen der fuldischen Pfarrei Schondra aufgeführt. Riedenberg hatte zu dieser Zeit noch keine eigene Kirche. Zum Gottesdienst mussten die Bewohner in die Kirche nach Schondra gehen. Auch die Toten wurden zunächst nach Schondra gebracht und auf dem dortigen Friedhof beerdigt. Die Bezeichnung "Totenbrunnen" in der Gemarkung Unterriedenberg dürfte aus dieser Zeit stammen.
Fürstbischof Johann Philipp von Greifenklau (1699-1719) gestattete den Riedenbergern den Bau einer Kapelle. Am 12.11.1706 erfolgte die Grundsteinlegung durch Pfarrer Johann Heinrich Egels von Schondra. Nach einer Bauzeit von einem Jahr und neun Monaten wurde die Kirche am 23.8.1708 durch den Würzburger Weihbischof Johann Bernhard Mayer feierlich zu Ehren des Heiligen Martin von Tours eingeweiht.
Seelsorge und Seelsorger in Riedenberg
Stationare in Riedenberg:
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1737: Pater Cassian Popp (Kloster Volkersberg)
1779/1780: Pater Deodatus Schrakowski (Kloster Volkersberg)
1780: Pater Valeranus Günther (Kloster Kreuzberg)
1780: Pater Lothar Schweizer (Kloster Volkersberg)
1780-1796: Pater Siegfried Hederich (Kloster Volkersberg)
1796-1810: Pater Balthasar Hesperlein (Kloster Volkersberg)
1811-1818: Pater Thodesius Loeffler (Kloster Volkersberg)
1818-1829: Pater Maximilian Dillinger (Kloster Kreuzberg)
Laut Vertrag vom 17.12.1722 zwischen Fürstabt Constantin von Buttler zu Fulda und dem Bischof Johann Phillipp Franz von Schönborn zu Würzburg wurde Oberriedenberg von der Pfarrei Schondra losgelöst und nach Oberbach "eingepfarrt". Die Die Originalurkunde vom 13.4.1723 mit der die Umgliederung rechtkräftig wurde, befindet sich noch im hiesigen Archiv. Im Mai 1723 begann der Pfarrer von Oberbach die älteste Taufmatrikel von Oberriedenberg.
Unterriedenberg verblieb zunächst im Pfarrverband Schondra, kam aber bald danach zur Pfarrei Brückenau und blieb somit weiterhin fuldisch. In dieser Zeit wurden die Toten Unterriedenbergs in Römerhag beerdigt. 1830 wurde Unterriedenberg von der Pfarrei Brückenau losgelöst und der Pfarrei oberbach "provisorisch" zugeteilt. Seit 1850 ist diese Zuteilung endgültig.
Am 24.12.1723 weihte Pfarrer Kuchenreiter von Oberbach den Friedhof in Oberriedenberg ein. Am 15.4.1724 wurde der Taufstein geweiht, an dem auch heute noch das Sakrament der Taufe gespendet wird.
Nach dem Tode des Paters Maximilian Dillinger im Jahre 1829 mussten die Riedenberger für die Dauer von fast zwei Jahren die Gottesdienste in Oberbach besuchen. Die Klöster Volkersberg und Kreuzberg waren wegen des Priestermangels fortan nicht mehr in der Lage, einen Pater als Stationar zur Seelsorge freizustellen. Im April 1829 wandte man sich daher mit einer Bittschrift an das Bischöfliche Ordinariat Würzburg, um einen Lokalkaplan als ständigen Seelsorger zu erhalten. Aber erst als die Gemeinden Ober- und Unterriedenberg sich am 2.8.1829 in einem Gemeindebeschluss zur Übernahme eines jährlichen Zuschusses an Geld und Naturalien für Dotation (Unterhalt) eines Lokalkaplanes verplichtet hatten, erfolgte am 1.10.1830 durch den Würzburger Bischof Friedrich von Groß zu Trckau (1821-1840) die Errichtung einer Lokalkaplanei in Oberriedenberg.
Die Lokalkaplanei/Kuratie Riedenberg
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1. Kaplan Michael Friedrich (1830-1842)
2. Kaplan August Suckfüll (1842-1852)
3. Kaplan Josef Nies (1852-1860)
4. Kaplan Valentin Hahn (1860-1870)
5. Kaplan Phillip Metzler (1870-1873)
6. Kaplan Georg Kestler (1873-1879)
7. Kaplan Georg Ramé (1879-1883)
8. Kaplan Jakob Hain (1883-1887)
9. Kaplan Johann Ott (1887-1894)
10. Kaplan Heinrich Treitz (1894-1896)
11. Kaplan Valentin Gerner (1896-1904)
12. Kaplan Alois Krug (1904-1909)
13. Kaplan Bruno Greubel (1909-1916)
14. Kaplan Josef Christ (1916-1929)
15. Kaplan Alfrd Goßmann (1929-1938)
16. Kaplan Karl Oberle (1938-1949)
17. Kaplan Alois Rauch (1949-1957)
18. Kuratus Georg Geßner (1958-1967)
19. Kuratus Günter Fischer (1967-1971)
20. Kuratus Otto Aschenbrenner (1971-1976)
21. Kuratus Friedbert Simon (1976-1982)
Nach dem Weggang von Kaplan Alois Rauch im Jahre 1957 wurde die
Lokalkaplanei in Kuratie umbenannt. Erster Kuratus war Georg Geßner. Mit
der Abberufung von Kuratus Friedbert Simon im Jahre 1982 kam in der
Seelsorge Riedenbergs eine große Zäsur. Man erhielt auf Grund des akuten
Priestermangels durch die Diözese Würzburg keinen eigenen
Ortsgeistlichen mehr zugeteilt. Die Kuratie wurde von nun an durch den
Pfarrer von Oberbach pastoral versorgt. Zu dessen Unterstützung, nicht
zuletzt wegen des Kinderdorfes St. Anton, wurde der Kuratie ein
Pastoralassistent zugeteilt.
Als erster Pastoralassistent zog 1982 Herr Rudi Reuter in das
Kuratiehaus ein. Ihm folgte 1987 Norbert Volk. Seit 1989 wirkt Herr
Bernhard Hopf als Pastoralreferent in Riedenberg.
Mit dem Weggang von Pfarrer Groß aus Oberbach hat sich die pastorale
Situation weiterhin verschlechtert. Der obere Sinngrund (Riedenberg,
Oberbach, Wildflecken, Oberwildflecken) wird seit diesem Zeitpunkt von
nur einem Priester betreut. Diese Verknappung an Seelsorgern bringt
natürlich für den Riedenberger Pastoralreferenten eine Aufgabenmehrung.
Das Engagement der Mitglieder der Kirchengemeinden ist um so mehr
gefordert.